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  Aborigines Heute
 

 

Aborigines

Aborigines Heute

Der Reisende, der Kontakt zur Urbevölkerung sucht, wird meistens enttäuscht. Sie wollen in Ruhe gelassen werden. Kontakte beschränken sich auf zufällige Begegnungen, allein auf Reisen oder Ausflügen, die von Aborigines geführt werden oder in deren Stammesgebiete führen, ist eine intensivere Zusammenkunft möglich.

Beim Gedanken an ihre Zukunft kommen Zweifel auf, denn die Existenzschwierigkeiten der Aborigines nehmen immer bedrohlichere Ausmaße an. Weit verbreitet sind Arbeitslosigkeit und damit verbundener Alkoholmissbrauch. Bestrebungen, die Ureinwohner zu assimilieren und die Gebräuche und Gewohnheiten denen der weißen Bevölkerung anzupassen, können als fehlgeschlagen betrachtet werden. Die weißen Eroberer hatten nie darüber nachgedacht, ob es außer der Unterwerfung noch andere Formen des Zusammenlebens gibt. Die Vergehen der Vergangenheit rächen sich heute, wenn es darum geht, alte Traditionen und den Stolz einer alten Kultur wieder aufleben zu lassen.

Die meisten Australier vertreten eine zunehmend liberale Haltung gegenüber den Aborigines. Besonders unter der jungen Bevölkerung herrscht breite Akzeptanz - sogar ein gewisser Stolz auf die Vorfahren im eigenen Land. In einer eindrucksvollen Rede erkannte Premier Keating zum Jahr der Ureinwohner 1993 (Year of the Indiginous People) die Benachteiligung der Aborigines an - ein wichtiger Schritt zum Verständnis zwischen den Völkern. Im Jahr 2000 gab es mehrere Protestmärsche mit bis zu einer halben Million Teilnehmern für die Rechte der Aborigines, sie spiegeln das geänderte Rechtsbewusstsein der weißen Australier wieder.

Wie überall gibt es aber auch in Australien eine lautstarke Minderheit, die die grundverschiedene Lebensweise der Urbevölkerung nicht anerkennen will. Rassismus wird zuweilen offen gezeigt: Politiker geben abwertende Äußerungen von sich und auch die Worte vom "faulen Schwarzen" fallen immer wieder. Gelder, die in Aborigines-Gemeinden fließen (viele sprechen von Guilt Money - Geld zur Wiedergutmachung), werden als zu hoch und ungerechtfertigt betrachtet. Dabei wird oft vergessen, dass vieles von dem, was über 40.000 Jahre gewachsen ist, in nur 200 Jahren zerstört wurde - eine Tatsache die nicht ohne Folgen bleiben kann.

Gegen die ihrer Meinung nach ungerechte Behandlung setzen sich Teile der Ureinwohner zu Recht zur Wehr. So werden alljährlich am Australia Day Aktionen und Protestkundgebungen veranstaltet. So wurden z.B. 1992 das alte Parlamentsgebäude in Canberra besetzt und die Aborigines-Flagge (Schwarz-Rot mit gelber Sonne) gehisst.

 

Aborigines-Flagge
Aborigines-Flagge

Bedeutung der Aborigines-Flagge:
Rot sind die Mutter Erde und der Ocker, der für Zeremonien benutzt wird. Gelb ist die Sonne, der beständige Geber und Erneuerer des Lebens. Schwarz ist die Traumzeit, in der alles entstanden ist. Zusammen symbolisieren die Farben die Grundlage des Lebens der Aborigines.

Mit dem 1976 erlassenen Aboriginal Lands Right Act wurden den Ureinwohnern wichtige Stammesterritorien zurückgegeben. Beispiele wie das Arnhemland im Northern Territory beweisen, dass eine Selbstverwaltung sehr wohl funktionieren kann und zukünftige Rassenunruhen lassen sich wahrscheinlich nur durch das Zugeständnis der ethnischen Souveränität vermeiden.

 

Yothu Yindi
Yothu Yindi

Aborigineskünstler lösen sich in jüngster Zeit aus der Isolation und erzielen in der Kunst- und Kulturwelt erstaunliche Erfolge. Tanz- und Musikgruppen, Schriftsteller und Maler machen sich zum Sprachrohr der Aborigines und heben sie in das Bewusstsein der übrigen Welt. So trat z.B. die populäre Rockgruppe Yothu Yindi mit ihrem Hit "Treaty" für den geforderten Selbstbestimmungsvertrag ein und sorgte für weltweite Publicity. Die Gemälde und Zeichnungen der Aborigines haben sich in den Galerien der Welt längst zum Renner entwickelt und sind begehrte und wertvolle Sammlerobjekte. Die Muster erscheinen auch auf Stoffen und Kleidungsstücken. Die urzeitliche Kunst ist über das Stadium der bloßen Modeerscheinung weit hinaus gewachsen.

 
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